Holzzerstörende Pilze

Holzzerstörende Pilze

Bei den holzzerstörenden Pilzen wird zwischen drei Fäuletypen unterschieden, dies sind:

  • Braunfäule 
  • Moderfäule
  • Weißfäule 

Braunfäule:

Die Bezeichnung Braunfäule stammt von der braunen Verfärbung vom zerstörten Holz. Die wirtschaftliche Bedeutung der Braunfäuleerreger zeigt sich, da ca. 65 % bis 80 % aller Holzschäden in Gebäuden durch sie verursacht werden. Die am häufigsten vorkommenden Pilze sind der Echte Hausschwamm, der Braune Kellerschwamm, Arten aus den Gattungen der Braunfäuletrameten und der Blättlinge.

Moderfäule:

Moderfäule ist ein eigenständiger Fäuletyp, der durch Ascomyceten und Deuteromyceten verursacht wird. In der Literatur ist auch eine Beteiligung von Basidiomyceten beschrieben.

Weißfäule:

Weißfäulepilze kommen meist an Laubhölzern vor. Da in unseren Breitengraden überwiegend Nadelhölzer als Bauholz verbaut wird, haben sie eine geringere Bedeutung als Braunfäuleerreger.

 

Echter Hausschwamm

In den letzten Jahren mehrt sich der Befall durch holzzerstörende Pilze zunehmend. Der bekannteste holzzerstörende Pilz ist sicher der Echte Hausschwamm.

Der eigentliche Pilz besteht aus dem Myzel, einem aus Zellfäden (Hyphen) bestehenden, watteartigen Geflecht. Das Myzel durchzieht Holz oder ist auf der Oberfläche sichtbar. Am Myzel entsteht der Fruchtkörper, ein flaches fladenförmiges Gebilde. Aufgrund der versteckten Lebensweise bleibt ein akuter Schwammbefall oft längere Zeit unentdeckt.

Der echte Hausschwamm kann mehrere Meter lange Stränge, so genannte Rhizomorphen, ausbilden, die für den Wasser- und Stofftransport dienen. Diese Pilzstränge durchdringen Erdreich und Mauerwerk problemlos, sie können poröse Mörtel im Mauerwerk sowie Wärmedämmstoffe durchdringen und Mauern überwinden ohne diese zu zerstören.

Der echte Hausschwamm nimmt seinen Ausgang von feuchten Stellen im Gebälk oder ähnlichem und baut zunächst das Holz in der Umgebung der Infektionsstelle ab. Das weitere zerstörerische Wachstum erfolgt über Myzelfilz und Rhizomorphen. Der echte Hausschwamm kann nun auch trockenes Holz befallen, da er über das Myzel Wasser zu den Zersetzungsorten transportieren kann. Der Echte Hausschwamm zerstört nicht nur Massivholz, sondern auch andere cellulosehaltige Stoffe. Bevor die bräunlich, flachen Fruchtkörper mit einem weißen Rand optisch erkennbar sind, ist die innere Zerstörung des Holzes bereits in einem fortgeschrittenen Stadium.

Bei unsachgemäßer Sanierung kann durch auskeimende Sporen und nicht abgetötete Myzel ein erneuter Befall stattfinden. Daher sollte zur Sanierung und Bekämpfung ein Sachverständiger hinzugezogen werden. Bei der Sanierung ist der Einsatz von chemischen Mitteln auf das notwendige Maß zu begrenzen. Im Gefahrenbereich sollten keine Holz- oder Holzwerkstoffe eingebaut werden.

Der verallgemeinernde Begriff „Schwamm“ sollte grundsätzlich vermieden werden, da er umgangssprachlich eine Sammelbezeichnung für den Befall von verbautem Holz in Gebäuden durch verschiedene holzzerstörende Basidiomyzeten darstellt wie z.B. Hausschwämme, Weiße Porenschwämme: Braunfäuletrameten/Saftporlinge und Kellerschwämme, jedoch unter explizitem Ausschluss von Weißfäule-Erreger, Moderfäule-, Bläue-, Schimmel-, Schlauch- und Schleimpilzen.